Montag, 11. Januar 2010

Die geopolitische Bedeutung des Opiums aus Afghanistan

Sogar aus einem offiziellen Bericht der Vereinten Nationen geht hervor, dass die Opiumproduktion in Afghanistan seit dem Sturz der Taliban im Jahr 2001 dramatisch gestiegen ist. Die Daten von UNODC, des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, weisen für die vier letzten Anbauperioden (2004–2007) eine höhere Mohnproduktion auf, als während der Taliban-Herrschaft. Heute wird in Afghanistan vergleichsweise mehr Land für den Mohnanbau genutzt, als für den Coca-Anbau in Lateinamerika. Dementsprechend stammten 2007 etwa 93 Prozent aller auf dem Weltmarkt angebotenen Opiate aus Afghanistan.
Dass Washington den umstrittenen Präsidenten Hamid Karzai, einen Warlord aus dem paschtunischen Popalsai-Clan, der jahrelang im Dienst der CIA gestanden hatte, ausgewählt und aus dem amerikanischen Exil nach Afghanistan zurückgebracht hat, um ihn dann im Stil von Hollywood als »mutigen Führers seines Volkes« zu präsentieren, ist hinreichend dokumentiert. Wie afghanische Quellen bestätigen, ist Karzai der Opium-»Pate« im heutigen Afghanistan. Er war und ist wohl nicht zufälligerweise Washingtons Mann der Wahl in Kabul. Und doch könnten seine Tage als Präsident gezählt sein – dem massiven Stimmenkauf, Wahlschwindel und Einschüchterungsversuchen zum Trotz.
Es gibt noch einen zweiten Grund dafür, dass amerikanische Truppen noch immer in Afghanistan sind – lange nachdem die Welt vergessen hat, wer der mysteriöse Osama bin Laden und seine angebliche Terrororganisation al-Qaida eigentlich waren oder ob es sie überhaupt jemals gab. Bin Laden und al-Qaida liefern nur den Vorwand für eine dauerhafte amerikanische Truppenpräsenz und den Aufbau mehrerer permanenter Luftwaffenstützpunkte in ganz Afghanistan. Von diesen Stützpunkten aus sollen allerdings keine al-Qaida-Zellen, die vielleicht in den Höhlen von Tora Bora überlebt haben, ausradiert oder die inzwischen fast zum Mythos gewordenen »Taliban« vertrieben werden. Letztere bestehen Augenzeugenberichten zufolge heute ohnehin überwiegend aus ganz normalen bodenständigen Afghanen, die dafür kämpfen, ihr Land von der militärischen Besetzung zu befreien, wie es sie bereits in den 1980er-Jahren gegen die Russen getan haben.
Die US-Basen in Afghanistan richten sich vielmehr gegen die beiden Nationen, die zusammengenommen heute als einzige zu einer Herausforderung für ein globales amerikanisches Empire – im Pentagon-Jargon »Full Spectrum Dominance« genannt – werden könnten.  

Quelle:  http://info.kopp-verlag.de/news/afghanistan-verlogener-krieg-der-usa.html

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