Zum Jahresbeginn 2010 haben wir den linken Buchautor Jürgen Elsässer gefragt, was uns in den nächsten 12 Monaten erwartet. Mit einem Rücklblick auf die Ereignisse im Jahr 2009 schildert der ehemlige "konkret" Redakteur, wie man versucht eine sich neu gebildete Bewegung mit rein humanistischen Zielen, immer wieder in die rechte oder auch extrem linke Ecke zu schieben.
Denn die Argumente für einen Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan oder gegen den Lissabonner Vertrag findet man auf beiden Seiten des politischen Spektrums. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Elsässer mit der Gründung einer "Volksinitiative" Anfang des Jahres 2009 bei all jenen Anklang findet, die es leid sind, von den Massenmedien belogen zu werden. Wie etwa über die wahren Hintergründe der Terroranschläge vom 11. September - oder auch dem jüngst vereitelten Terroranschlag des Unterhosenbombers Umar F. Abdulmutallab.
Binnen weniger Tage proklamierten die Regierungen der westlichen Großmächte die Eröffnung einer neuen Kriegsfront und Eingriffe nicht nur in die Privat-, sondern sogar in die Intimsphäre ihrer Bürger, wie etwa mit der möglichen Einführung von Nacktscannern an Flughäfen.
Als Begründung musste ein zum „Terrorakt“ aufgeblasener, wenn auch gemeingefährlicher Dummer-Jungen-Streich herhalten: Ein Heranwachsender hatte in einem Flugzeug eine Chemikalie angezündet, doch dieser Schuss ging in die Hose und der leichtsinnige Attentäter erlitt dabei schwere Verbrennungen. Inzwischen werden Details bekannt, dass der Nigerianer in Amsterdam ohne gültigen Pass an Bord des Flugzeuges kam, was unter normalen Umständen ausgeschlossen ist. Augenzeugen berichteten, wie er dennoch an Bord des Flugzeuges gelangte, um seinen zum Scheitern verurteilten Terroranschlag in die inszenierte Tat umzusetzen. Im späteren Verhör gab der gescheiterte Irrgänger nun zu, dass aus Jemen mit mindestens 20 weiteren Sprengstoffattentätern zu rechnen sei.
Was für ein hervorragender Grund in den kommenden Wochen und Monaten Hunderte, wenn nicht Tausende Zivilisten im Jemen und anderswo zu bombardieren, um den imperialen Machtanspruch einer sterbenden Supermacht USA noch eine Weile aufrecht zu erhalten.
Quelle: http://www.nuoviso.tv/interviews/im-gespraech-mit-juergen-elsaesser.html
Dienstag, 12. Januar 2010
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