Donnerstag, 31. Dezember 2009

Bezahlte Lügen: das soll als Journalismus in den größten Massenmedien gelten

Von STEPHEN LENDMAN, 21. Dezember 2009 -

Der heutige Journalismus der größten Massenmedien besteht aus voreingenommenen, unverantwortlichen und sensationssüchtigen Berichten, die die Wahrheit verdrehen, übertreiben und falsch erklären. Es sind Falschinformationen oder Agitprop-Desinformationen, die in der Maske von Fakten daherkommen, um die Auflage, die Leserschaft, die Zuschauer oder Hörer zu vermehren. Und über wichtige Angelege nheiten lügen sie oder unterdrücken unangenehme Wahrheiten, um bedingungslose Unterstützung für staatliche und/oder Unternehmensinteressen zu erlangen - zum Schaden des übergreifenden Nutzens, der immer den Profiten und den imperialen Zielen geopfert wird.

Als Ergebnis produzieren die großen Medienquellen eine tägliche Propaganda-Diät, die von dem Project Censored (Zensur-Projekt) als "junk food news" (Junkfood-Nachrichten) genannt werden, und die meisten Leute dazu bringt, sie zu glauben. In ihrem bahnbrechenden Buch "Manufacturing Consent" (Übereinstimmung erzeugen) erklärten Edward Herman und Noam Chomsky dies als "Propaganda Modell", das die öffentlichen Botschaften kontrolliert, indem es beunruhigende Wahrheiten "herausfiltert" und "einen gereinigten Satz zurücklässt", der zum Druck oder zum Senden tauglich ist.

Heute stecken die Medien in der Krise und eine freie und offene Gesellschaft ist in Gefahr, zu einer Zeit, wo Dichtung Tatsachen ersetzt, Nachrichten sorgfältig kontrolliert und abweichende Meinungen an den Rand gedrängt werden, und die Fernseh-, Radio- und Druckmedienjournalisten mächtige Interessen als bezahlte Lügner unterstützen oder "Presse-Prostituierte", wie der berühmte Journalist George Seldes (1890-1995) sie bezeichnete.

Im Ergebnis werden imperiale Kriege als Befreiungskriege bezeichnet. Bürgerliche Freiheiten werden zu unserem eigenen Besten unterdrückt. Wichtige Ereignisse werden nicht angesprochen oder falsch dargestellt. Regierungs- und Geschäftsinteressen werden von ganzem Herzen gutgeheißen. Amerika wird immer "wundervoll" genannt. Gemeinnützige soziale Veränderung wird als Häresie betrachtet. Der Markt ist das Beste, wird uns erzählt, also laßt ihn in Ruhe, und Patriotismus heißt, Gesetzlosigkeit und korporative Geächtete zu unterstützen, indem wir kaufen, kaufen bis wir umfallen.

Die New York Times - Ihre Führungsrolle bei der Verdrehung und Unterdrückung der Wahrheit

Jahrzehntelang ist die New York Times in Amerika einem offiziellen Ministerium für Propaganda und Information am nächsten gekommen, was aber als wirkliche Nachrichten, Kommentare und Analysen maskiert wurde. Ihre unvergleichliche Schlagkraft hat einst den Medienkritiker Norman Solomon dazu gebracht, ihre erste Seite als "die wertvollsten Quadratzentimeter an Mediengrundstücken in den USA" zu bezeichnen; oder fast überall, weil ihre Berichte global verbreitet und gelesen werden.

Die Zeitungsbilanz hat eine lange Geschichte von:

* Unterstützung der Mächtigen
* Befürwortung korporativer Interessen
* Zustimmung zu imperialen Kriegen
* Unterstützung der CIA-Anstrengungen, gewählte Regierungen zu stürzen, unabhängige Führer zu ermodern, uns wohlwollende Diktatoren zu stützen, insgeheim paramilitärische Todesschwadronen zu finanzieren und auszubilden, ausgeklügelte Formen der Folter zu praktizieren, demokratische Freiheiten zuhause und im Ausland zu bedrohen. Über Jahrzehnte hinweg waren Auslandskorrespondenten der Times sogar Geheimagenten. Andere sind es wohl heute noch genau wie andere Mitglieder der Vierten Gewalt.

Das Management der Times ist auch zufrieden mit:

* Washington und der korporativen Gesetzlosigkeit;
* einer niemals gesehenen und wachsenden Vermögenskluft
* Wallstreet Banksters [neue Wortschöpfung aus Banker und Gangster.D.Ü.] , die den Bundesschatz plündern;
* dem privaten Bank-Kartell, das das Geld der Nation kontrolliert;
* Nichtbefriedigung menschlicher Bedürfnisse und zunehmender Armut, Hunger, Obdachlosigkeit und Verzweiflung von immer mehr Millionen in einer Nation, die von verbrecherischen Politikern geführt wird, die darauf pfeifen, wenn sie nur wiedergewählt werden;
* einem de facto Einparteienstaat;
* umfassender Korruption auf höchster Regierungs- und korporativer Ebene;
* Demokratie für die ausgewählten Wenigen allein;
* gefälschten Wahlen; und
* einem größer werdenden sozialen Verfall, symptomatisch für einen verfallenden Staat, doch das Times-Management setzt seine Schlagkraft nicht ein, um dies darzustellen und beizutragen, es zu ändern.

Natürlich gilt dies für alle Massenmedien, wo der einzige Unterschied in der Zahl der Konsumenten besteht, in der Fähigkeit, sie zu beeinflussen und in der speziellen Macht der Fernseh- und Rundfunknachrichten, ihre Gläubigen aufzurütteln. Sowie der Macht der rund um die Uhr eindringlichen Wiederholung.

Beispiele für Journalismus im Stil der New York Times

Nachdem Washington am 29. Februar 2004 einen mitternächtlichen Staatsstreich gegen den demokratisch gewählten Präsidenten von Haiti Jean-Bertrand Aristide durchgeführt hatte, log The Times am 1. März in ihrem Leitartikel, in dem es hieß:

* er sei zurückgetreten;
* Mariners zu schicken, um ihn zu entführen, "sei genau das Richtige gewesen";
* sie kamen erst, als "Herr Aristide abgetreten sei";
* dass er "erheblich zu seinem eigenen Sturz beigetragen habe (durch seine) zunehmend autokratische und gesetzeslose Herrschaft …; und
* durch seine Manipulierung der Wahlen von Jahr 2000 und Nichteinführung der versprochenen Demokratie.

In Wirklichkeit ist er ein beliebter Demokrat, der erstmals 1990 mit 67 Prozent der Stimmen gewählt wurde, um ein paar Monate später durch einen US-Staatscoup abgesetzt zu werden, der 1994 nach Haiti zurückkehrte, dann, da er 1996 keinen Erfolg hatte, im Jahr 2000 erneut antrat und mit gewaltiger Mehrheit von 92 Prozent gewählt wurde. Heute ist er im Exil, und die große Mehrheit der Haitianer will ihn zurückhaben, aber die paramilitärischen Besatzer unter Führung von Washington lassen ihn nicht ins Land.

Nach der Wahl von Hugo Chavez im Dezember 1998 schrieb Larry Roher, der Reporter der Times für Lateinamerika:

Die Präsidenten und Parteiführer der Region sind beunruhigt über das Schauspiel, von dem sie dachten, dass es ein für allemal abgesetzt sei: das eines populistischen Demagogen, des autoritären Mannes auf dem Pferderücken, der als Caudillo (starker Mann) bekannt ist und die Macht ergreift.

Seither haben die Leute der Times durchgängig:

* über die venezolanische Demokratie hinweggesehen;
* Chavez verleumdet als "umstrittenen, extremen Demagogen, provokativ (und) den nächsten Fidel Castro;
* gesagt, dass er "die Regierung militarisiere, die Gerichte des Landes lähme, die Medien einschüchtere, das Vertrauen in die Wirtschaft untergrabe und Venezuelas einst demokatische Institutionen aushöhle". Die Bedingungen, wie sie Jahrzehnte vor Chavez' Herrschaft üblich waren, und laut Kolumnist Roger Lowenstein angeblich nun herrschen:
* weshalb er Chavez anti-kapitalistisch nennt, weil er den Ölreichtum des Landes mit dem Volk teilt, indem er wichtige soziale Dienstleistungen einrichtet und die Bedürftigsten von der Armut befreit; und
* Chavez beschimpft, weil er ausländische Investoren zwingt, einen angemessen Preis zu bezahlen.

Lowenstein stellte sich hinter den Staatsstreich vom April 2002, indem er den Sturz von Chavez eine "Abdankung" nannte und sagte, dass Venezuela "nicht mehr durch einen Möchtegern-Diktator bedroht wäre".

Nach dem 11.9 spielte die Times die Rolle, die Nation in den Krieg zu führen, indem sie den "Tag des Terrors" in den Vordergrund rückte und sagte, dass der " Präsident verspricht, die Bestrafung des 'Bösen' durchzuführen".

In der Vorbereitung des Irak-Krieges war Judith Miller eine Waffe des Massenbetrugs durch ihre täglichen Pentagon-Presseerklärungen-Kolumnen, die als wirkliche Nachrichten dargestellt, später aber als manipulierte Lügen entlarvt wurden. Aber sie waren effektiv.

Direkt nach dem Bericht der Goldstone-Kommission am 15. September 2009 behauptete Neil Mac-Farquhar in einer Kolumne noch am selben Tag, dass Israels "unangemessener Angriff" eine Folge der Provokationen der Hamas war und deshalb vielleicht gerechtfertigt wäre. Während The Times zwar Goldstone Platz in der Zeitung einräumte, hat sie:

- gleichzeitig beleidigende Briefe veröffentlicht, die seine "Einseitigkeit" verurteilten, und am 18. September einen, in dem es hieß, dass "die Obama-Verwaltung (heute) gesagt habe, dass ein Bericht der Vereinten Nationen, der Israel der Kriegsverbrechen in Gaza anklage, Israel gegenüber ungerecht sei und nicht ausreichende Berichte über die 'beklagenswerten" Aktionen von der militanten Hamas-Gruppe in dem Konflikt im vergangenen Winter bringe".

Danach hat das Blatt eine fast vollständige Nachrichtenblockade auf seinen Leitartikel- und Nachrichtenseiten verhängt, um die Geschichte zu begraben und sie totzuschweigen - abgesehen von ihrer Bedeutung, eindeutige Beweise über israelische Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung dokumentiert zu haben.

National Public Radio (NPR = Nationales Öffentliches Radio) und Public Broadcasting (PBS = Öffentliche Radiosendungen)

Das NPR wurde 1970 als eine unabhängige, private, gemeinnützige Mitgliederorganisation von amerikanischen öffentlichen Radiostationen gegründet mit dem Versprechen, eine Alternative zu den kommerziellen Sendern zu sein, indem man "persönliches Wachstum statt korporativen Gewinn befördere (und) mit vielen Stimmen und vielen Dialekten spreche".

Nachdem man seit langem dieses Versprechen aufgegeben hat und angesichts seiner substantiellen korporativen und Regierungsgelder, ist das NPR von den übrigen korporativen Medien nicht zu unterscheiden und ebenso korrumpiert wie sein ehemaliger Chef Kevin Klose.

Er war Präsident vom Dezember 1998 - September 2008 und Vorstandsvorsitzender von 1998 bis Januar 2009. Zuvor war er US-Propagandadirektor als Chef von Voice of America (VOA), Radio Liberty, Radio Free Europe, Radio Free Asia, Worldnet Television und der anti-Castro Radio/TV Station Marti, weshalb er sehr gut in die neue Rolle paßte.

Am 5. Januar 2009 folgte ihm Vivian Schiller als Präsidentin und Vorstandsvorsitzende. In ihrer offiziellen Biographie heißt es, dass sie früher zum "The New York Times Unternehmen gehörte, wo sie als Vize-Präsidentin und Generalmanagerin von NYTimes.com diente". Sie wird alle "Operationen und Initiativen der NPR (kontrollieren), einschließlich die kritischen Teilhaberschaften mit unseren 800+ Mitgliedsstationen und deren Service für die mehr als 26 Millionen Leute, die das NPR Programm jede Woche hören". Die meisten wissen nicht einmal, dass sie dieselbe korporative Propaganda und "Junkfood-Nachrichten" erhalten oder dass NPR sich "öffentlich" nennt, um seine wirkliche Aufgabe zu verheimlichen.

Deshalb nennen Kritiker das NPR mit guten Gründen das "Nationale Pentagon oder Petroleum Radio".

Die "Corporation for Public Broadcasting (CPB = Körperschaft für Öffentliche Radiosendungen) wurde durch den Public Broadcasting Act (Gesetz für Öffentliche Radiosendungen) von 1967 gegründet und nennt sich selbst "eine private, gemeinnützige, vom Kongress geschaffene Körperschaft … und sie verwaltet die Investitionen in öffentliche Radiosendungen der Bundesregierung. Sie hilft, die Operationen von mehr als 1100 öffentlichen Fernseh- und Radiostationen im ganzen Land, die in lokalem Besitz sind und lokal betrieben werden, zu unterstützen, und sie ist die größte Quelle von Geldern zur Forschung, Technologie und Programm-Entwicklung für den öffentlichen Rundfunk, Fernsehen und damit verbundene Online-Dienste".

Wie das NPR wird sie in großem Umfang von Unternehmen und der Regierung finanziert und leistet ihnen ähnliche Dienste. Unter George Bush war der ehemalige Direktor von Voice of America Kenneth Tomlinson Vorsitzender des Vorstandes der Gouverneure der CPB, bis eine interne Untersuchung 2005 ihn zum Abgang zwang, weil er wiederholt das Gesetz gebrochen habe.

Am 16. September 2009 kündigte eine Presseerklärung der CPB an, dass der "Direktoren-Vorstand (der CPB) heute Dr. Ernest Wilson III (zum) Vorsitzenden gewählt habe und erneut … Beth Courtney zur Vize-Generaldirektorin wählte".

Wilson hatte zuvor wichtige politische Stellungen als Direktor der "International Programms and Resources on the National Security Council" (Internationale Programme und Mittel beim Nationalen Sicherheitsrat) inne. Er war auch Direktor der Politik- und Planungseinheit für die CIA und Mitglied des Rates für Auslandbeziehungen (CFR).

Beth Courtney wurde von George Bush ernannt, eine ehemalige Vorsitzende des Vorstands für Amerikas Öffentliche Fernsehstationen und gegenwärtige Vize-Präsidentin von CPB. Sie ist gegenwärtig auch im Vorstand des "Satellite Educational Resources Consortium" (Konsortium für Satelliten Erziehungsmittel), der Organisation der Leitenden Angestellten der Staatlichen Rundfunkanstalten, des Nationalen Forums für Leitende Angestellte der Öffentlichen Fernseh-Anstalten und der Vereinigung für Nationale Erziehungs-Telekommunikation zusammen mit den entsprechenden Empfehlungen zur Wiederwahl.

Im "Extra"-Bericht der Mai/Juni Ausgabe fragte FAIR (Fairness & Accuracy in Reporting = Fairness und Genauigkeit bei der Berichterstattung) "Wie öffentlich ist der Öffentliche Rundfunk?" und Steve Rendall und Daniel Butterworth zitierten den früheren Chef Kevin Klose:

"Wir alle glauben, unser Ziel ist es, der Demokratie insgesamt und dem ganzen Land zu dienen."

Nicht jedoch FAIR, denn "jede Rundfunk-Quelle zitierte im Juni 2003 vier von (NPRs) Nachrichten-Shows: All Things Considered, Morning Edition, Weekend Edition, Weekend Edition Saturday und Weekend Edition Sunday". Jeder Gast wurde klassifiziert "nach Beruf, Geschlecht, Nationalität und Parteizugehörigkeit". Zusammen wurden 2334 Quellen von 804 Stories zitiert.

FAIR fand heraus, dass das NPR aus denselben dominanten Quellen wie die größten Medien gespeist wird, d.h. dass Regierungsbeamte, professionelle Experten und Unternehmensvertreter nahezu zwei Drittel der Zeit beanspruchen.

Sprecher von Gruppen für Interessen der Allgemeinheit stellten nur 7 Prozent der Quellen und gewöhnliche Leute erschienen nur in "ein-Satz-Soundschnitten".

Männliche Gäste übertrafen die weiblichen mit 4 : 1, und jene, die am meisten zitiert wurden, kamen aus derselben Elitekategorie wie die Männer.

Insgesamt gesehen repräsentiert NPR dieselben dominanten Interessen wie die großen kommerziellen Medien - konservativ, geschäftsfreundlich, für den Krieg, für Israel - und gegen das öffentliche Interesse, während man vorgibt, es zu unterstützen.

FAIR analysierte das PBS-Flaggschiff News Hour und seine Gästeliste und zog ähnliche Schlussfolgerungen. Wie das NPR steht es ideologisch rechts und zensiert gewöhnlich progressive Inhalte und Programme von öffentlichem Interesse. In einer 1990 News Hour Einschätzung verglich FAIR deren Inhalt mit der Nightline von ABC und fand, dass es "ein noch schmaleres Segment des politischen Spektrums" darstelle. Eine spätere Analyse von Oktober 2005 - März 2006 aller Programme kam zu ähnlichen Ergebnissen, und entschied, dass News Hour ideologisch noch rechter ist als NPR, das ja auch weit in diese Richtung geht.

FAIR kam zu dem Schluss, dass der Inhalt von NPR und News Hour "in überwältigendem Maße die Mächtigen statt die Öffentlichkeit repräsentiert ", der zu dienen sie verpflichtet sind. Während sie sich den Anschein geben, ein öffentliches Programm zu sein, betrügen sie die Hörer, indem sie ihnen dieselben Propaganda- und "Junkfood"-Nachrichten verabreichen wie die dominierenden korporativen Medien. Wenn man bedenkt, woher sie das Geld bekommen - was können sie anderes tun?

Eine NPR Story vom 6. Oktober ist typisch für die meisten anderen. Sie klagte Chavez an, "die Verhaftung von Oppositionellen zu planen". Der Reporter Juan Forero behauptete, dass "Dutzende von Universitätsstudenten" am 28. September vor dem OAS-Hauptquartier in Caracas in den Hungerstreik traten zusammen mit "im ganzen Land … zur Unterstützung von Julio Cesar Rivas, ein Student, der während einer Anti-Regierungs-Demonstration im August verhaftet wurde ..."

Rivas ist der Koordinator und Gründer von Juventud Activa de Venezuela Unida (Vereinigte aktive Jugend von Venezuela - JAVU). Zuvor war er Teil eines inszenierten gewalttätigen Straßenprotestes gegen Venezuelas neues Erziehungsgesetz. Die Regierung sagt, JAVU seien die "Stoßtruppen" bei Oppositionsprotesten und sie werde großzügig finanziert von der National Endowment of Democracy (NED = Nationale Demokratie-Stiftung), dem International Republican Institute (IRI) und der US Agency of International Development (USAID = Agentur für Internationale Entwicklung), um die internen Angelegenheiten Venezuelas zu stören. Es ist ein bekanntes Muster, zahllose Male in der Vergangenheit, um die Chavez-Regierung zu diskreditieren und auseinanderzubrechen in der Hoffnung, sie am Ende zu zerschlagen.

Die JAVU hat ca. 80 000 Mitglieder in den meisten Staaten Venezuelas und ruft auf ihrem Blog dazu auf, die Regierung zu stürzen und den Militärcoup in Honduras zu unterstützen.

Rivas wurde am 29. September freigelassen, muss aber zum Prozess vor Gericht erscheinen. Er ist ein von Washington finanzierter Provokateur, angeklagt wegen Widerstands bei der Verhaftung, Verschwörung, Aufruf zum Aufruhr, Beschädigung öffentlichen Eigentums und "typische" Waffen zu benutzen.

Während er in Haft war, versicherte ihm die venezolanische Strafverteidigerin Gabriela Ramirez persönlich, dass seine vollen verfassungsmäßigen Rechte gewahrt werden würden. Die Straßenproteste gehen weiter und werden gekontert von pro-Chavez-Protesten, die zu "Frieden und Toleranz" aufrufen. Laut Carlos Sierra von der Föderation Bolivarianischer Studenten:

"... werden die Oppositionsstudenten benutzt und manipuliert von der obersten Führung der irrationalen Opposition, die sie über die (dominanten) Medien losschickte, um Gewalt und Terrorismus im Lande zu entfachen", so wie bei früheren Gelegenheiten.

Aber laut NPRs Forero wurde Rivas "in eins von Venezuelas berüchtigtsten Gefängnissen gesteckt", wo andere Regierungsoppositionelle als politische Häftlinge sitzen. Chavez "hat Dutzende von Schlüsselopponenten verhaftet" nach Zitaten von nicht genannten "Menschenrechtsorganisationen und Verfassungsexperten, die (behaupten), dass Venezuela zunehmend seine Gegner aufspürt und sie hinter Gitter bringt in politisch motivierten Hexenjagden".

Forero hat nicht erwähnt, dass Rivas Gewalt geschürt hat. Andere Verhaftete haben auch gegen das Gesetz verstoßen. Nicht einer ist politischer Gefangener, und alle Venezolaner erhalten faire und gerechte Prozesse, im Gegensatz zur USA, wo regelmäßig wirkliche politische Verhaftungen, Verfolgungen und Verurteilungen vorkommen von unschuldig ins Visier genommenen Opfern. Dieses Thema wird von NPR und PBS nicht angefasst, außer um die Opfer öffentlich im Radio zu verunglimpfen.

Sie berichten auch nicht wahrheitsgemäß über das besetzte Palästina. Am 12. Oktober 2009 hat Renee Montagne in der Morgenausgabe von NPR praktisch den israelischen Rassismus mit den Worten besungen:

"Es gibt einen neuen Feind für manche Israelis: Romanzen zwischen jüdischen Frauen und arabischen Männern, weshalb sich Vigilanten zusammengetan haben, um sie zu bekämpfen." Sie meint "jüdische Siedlungen", die "auf traditionell arabischem Land emporgeschossen sind" in Ost-Jerusalem, aber sie gibt nicht zu, dass es auf gestohlenem palästinensischen Land geschieht.

NPRs Sheera Frankel nahm an einer Patrouille teil, deutete an, dass Araber minderwertiger als Juden seien und behauptete, dass sie eine Gefahr für jüdische Frauen und Mädchen darstellen. Sie beschrieb, wie Vigilanten nach "arabisch-jüdischen Paaren (Ausschau halten), um ihre Treffen zu verhindern", und meint, dass dies richtig ist, aber nicht das Infragestellen der Siedlungen, der Gewalt der Vigilanten in Ost-Jerusalem, deren Missachtung der Gesetze oder das große Unglück für unschuldige Personen. Stattdessen nannte sie "gemischte Paare eine wachsende Epidemie" von Rassenmischung - ein typischer Rassismus der NPR und einseitige Unterstützung von Israel.

Das Wall Street Journal (WSJ)

Das WSJ ist das Flaggschiff der Dow Jones & Company (jetzt eine News Corporation, seit Rupert Murdoch sich im August 2007 dort einkaufte) Publikationen. Sie hat ihre Ideologie gleich eingangs verkündet: man unterstützt "freie Märkte und freie Menschen" sowie "freien Handel und solides Geld; man ist gegen beschlagnahmende Steuern und Ukasse (Edikte) von Königen und anderen Kollektivisten; und für die individuelle Autonomie gegen Diktatoren, Schikanen und auch gegen zufällige Majoritäten".

Im Oktober 2007 beklagte FAIR die Übernahme von Murdoch, wegen seiner "Neigung, seine Unternehmungen als Vehikel für seine persönlichen (Anschauungen) und Geschäftsinteressen zu benutzen". Zuvor hatten FAIR und die Columbia Journalism Review seine Leitartikelseite kritisiert wegen Ungenauigkeit, extremer Einseitigkeit und Unehrlichkeit.

Das Journal ist unmissverständlich, wenn es schreibt, dass seine Philosophie "nicht den Anspruch erhebt, den goldenen Mittelweg zu gehen. Unsere Kommentare und Interpretationen werden von einem klar umrissenen Standpunkt aus geschrieben … Wir widersetzen uns jeder Einschränkung der individuellen Rechte, sowohl von Seiten privater Monopole, der Gewerkschaftsmonopole oder von Seiten einer überwuchernden Regierung. (Wir sind) nicht besonders interessiert an Etiketten, aber wenn wir eins auswählen könnten, dann würden wir sagen, wir sind radikal".

Radikal kann revolutionär und wohltätig sein, wenn es hinter grundlegender progressiver Veränderung und Reform steht. Webster definiert das Wort folgendermaßen:

"(radikal) ist gekennzeichnet durch ein beträchtliches Abweichen von dem Gewöhnlichen und Traditionellen: extrem; geneigt oder bereit sein für extreme Änderungen bestehender Ansichten, Gewohnheiten, Bedingungen oder Institutionen; sich beziehend auf oder verknüpft mit einer politischen (oder vielleicht geschäftlichen) Gruppe, die mit Ansichten, Praktiken und einer Politik extremer Veränderung in Beziehung steht; oder sich einsetzt für extreme Maßnahmen, um einen politischen Zustand beizubehalten oder wiederherzustellen", genau so wie die radikale Rechte, wie sie durch das Management und die Leitartikler der WSJ repräsentiert wird.

Kritiker sind der Meinung, dass diese sich am äußersten Rande der Rechten befinden, Unterstützer der Voodoo-Ökonomie, der Steuerreduzierung für die Reichen, entschiedene Verteidiger der Manager-Privilegien und herablassend gegenüber allem, was links von ihren Ansichten steht, wie es täglich bezeugt wird durch manche der haarsträubendsten, einseitigsten, geschäftsfreundlichsten Kommentare, die keinerlei Alternativen bieten und mit äußerst selten auftauchenden Ausnahmen, um dem Blatt einen fairen Anstrich zu geben, was es natürlich nicht ist.

Man schaue sich Mary O'Grady vom Vorstand der Herausgeber an und ihre wöchentliche Kolumne über "Politik, Wirtschaft und Unternehmen in Lateinamerika und Kanada". Ihr Extremismus ist ohnegleichen. Ihr Stil ist Agitprop; ihre Texte sind frei von jeder Wahrheit; ihre Sprache ist hasserfüllt und rachgierig; ihr Ton boshaft und ehrenrührig; ihr Stil ist brutales Rowdytum; und ihr Material berechnend, verlogen und schamlos. Dennoch schreibt sie regelmäßig im WSJ und hat Preise als Kommentar-Schreiberin gewonnen, aber sie ist mit Sicherheit keine Journalistin laut der Definition von Webster:

"schreiben geprägt von einer direkten Darstellung von Fakten oder Beschreibung von Ereignissen ohne einen Versuch der Interpretation."

O'Grady genügt keiner der beiden Anforderungen. Sie ist eine Art gedruckter Version von Fox News' Glenn Beck, der sich selbst auf glennbeck.com darstellt, arrogant aussehend in einer Uniform wie sie die Nazi-SS hatte.

Man denke an O'Gradys Befürwortung des von Washington unterstützten Staatsstreichs in Honduras vom Juni dieses Jahres gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten. Ihm folgten Monate von Massenverhaftungen, dem Verschwinden von Menschen, Morden, Übergriffen gegen unabhängige Medien, Aufhebung der Verfassung, Erklärung des Kriegsrechtes und Bedrohung der Souveränität der brasilianischen Botschaft, wo Präsident Manuel Zelaya nach seiner Rückkehr Zuflucht suchte.

Einen ihrer vielen pro-Coup-Artikel überschrieb O'Grady mit "Warum Honduras Zelaya absetzte". In einer "perfekten Welt ", so schrieb sie "würde er jetzt in seinem eigenen Land im Gefängnis sitzen und auf seinen Prozess warten. Der honduranische Generalstaatsanwalt (der dem Coup-Regime angehört) hat ihn angeklagt, bewusst das honduranische Gesetz verletzt zu haben und das Oberste Gericht (voller pro-Coup-Richter) befahl seine Verhaftung in Tegucigalpa am 28. Juni", am Tag vor dem Coup.

"Aber das honduranische Militär schaffte ihn rasch außer Landes, nach Costa Rica," um sich die Verlegenheit zu ersparen, einen demokratisch gewählten Präsidenten einzusperren, dessen gesetzestreuen Handlungen von der Mehrheit der Honduraner gebilligt wurden, die eine progressive Änderung der Verfassung wünschte und einen Präsidenten, der ihnen dies ermöglichte.

Aber laut O'Grady war "Herr Zelayas Verhaftung legal sowie seine Absetzung durch den Kongress … Außer dass er fleißig auf der Verfassung herumtrampelte hat Herr Zelaya auch gezeigt, dass er bereit war, gewaltsame Taktiken des 'Chavismo' [à la Chavez] anzuwenden, um an der Macht bleiben zu können. Die Entscheidung, ihn unmittelbar wegzuschicken, wurde im Interesse des Schutzes der verfassungsmäßigen Ordnung und des menschlichen Lebens getroffen".

In Wirklichkeit hat Zelaya weder Gewalt verfochten oder angewendet, und sein Ruf nach einem öffentlichen Votum am 28. Juni, ob ein Referendum für eine neue Verfassungskonvention zur selben Zeit wie die gesetzmäßigen Wahlen abgehalten werden sollte, war eine Frage, die mit einem 'Ja' oder 'Nein' beantwortet werden konnte. Diese eine Frage lautete:

"Glauben Sie, dass die allgemeinen Wahlen im November 2009 eine vierte Wahlurne

(die anderen drei waren für die Kandidaten) umfassen sollten, um eine Entscheidung darüber zu treffen, ob eine Nationale Verfassunggebende Versammlung geschaffen werden sollte, die eine neue Verfassung billigen soll?"

Laut Artikel 5 des honduranischen "Civil Participation Act" von 2006 (Bürgerbeteiligungsgesetz) können Regierungsbeamte nichtbindende Untersuchungen (Referenden) abhalten, um die Unterstützung des Volkes für vorgeschlagene Maßnahmen festzustellen. Das Gefühl zu testen für eine Nationale Verfassunggebende Versammlung für eine neue Verfassung ist also legal.

Doch O'Grady behauptet in ihrem Artikel vom 28. Juni unter dem Titel "Honduras verteidigt seine Demokratie" fälschlicherweise, dass Zelaya plante "eine Neuschreibung der Verfassung (nach) einem nationalen Referendum", was nur der Kongress tun kann. In Wirklichkeit wollte Zelaya ein Votum, um die öffentliche Meinung festzustellen, dafür oder dagegen, ob die Honduraner eine Verfassungskonvention haben wollen, was sich nicht von einer Meinungsforschung unterscheidet, was völlig legal ist oder überall sein sollte. Aber O'Grady zufolge beschloss Zelaya, "dass er das Referendum selbst abhalten würde". Eine typische O'Grady Umkehrung der Wahrheit, was ihr die wöchentliche Seite in der WSJ für ihre Kommentare einbringt.

Die lange Tradition der BBC als ein imperiales Instrument

Als ein staatseigenes und -finanziertes Unternehmen hat die BBC eine lange, ungebrochene und beunruhigende Tradition als der Welt größter und einflussreichster Sender, der eine globale Hörerschaft in 32 Sprachen erreicht. Seit ihrem Beginn 1925 ist sie verlässlich regierungs- und unternehmensfreundlich gewesen oder wie ihr Gründer Lord Reith dem Establishment versicherte: "Sie wissen, dass sie uns vertrauen können, nicht wirklich unparteiisch zu sein." Weder er noch seine Nachfolger sind enttäuscht worden was die wichtigsten Themen angeht, wie etwa Krieg und Frieden, korporative Verbrechen, US-UK Doppelzüngigkeit, Arbeiterrechte, demokratische Freiheiten, Bürger- und Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und westlicher Imperialismus.

Diese Dinge sind systematisch über Jahrzehnte verdreht, unterdrückt, marginalisiert oder ignoriert worden, obwohl man behauptete, dass "Ehrlichkeit (und) Seriosität ist das, wofür BBC einsteht (weil sie) unabhängig ist von politischen Einflüssen und kommerziellem Druck".

Als ein Propagandadienst ist ihre Geschichte kompromisslos anti-gewerkschaftlich, pro-business und zuverlässig sicher vor Whitehall und deren Freunden. Es moralisiert westliche Aggression, verleumdet unabhängige demokratische Führer und klatscht Beifall für die Mächtigen auf Kosten der Nachrichtenvermittlung und Informationen für Millionen, die glauben, BBC sei glaubwürdig. Seit über acht Jahrzehnte ist ihre Meritenliste solide und vorhersehbar - das öffentliche Vertrauen zu missbrauchen und zuverlässig den Mächtigen zu dienen. Und diese Tradition wird fortgesetzt.

Prominente TV-Demagogen

Unter den vielen, betrachten ein paar wenige näher. Zum Beispiel Lou Dobbs vom CNN oder "Mr. Independent" (Mr. Unabhängig), wie er sich selbst nennt. Kritiker benutzen anschaulichere Begriffe, doch laut seiner http://wholinkstome.com/url/loudobbs.tv.cnn.com Biographie:

Er ist "Moderator und geschäftsführender Editor von CNNs Lou Dobbs Tonight (und auch Moderator von) einem national weitverbreitetem Finanznachrichten-Radioreport, dem Lou Dobbs Financial Report ..." Außerdem schreibt er wöchentlich einen CNN.com Kommentar, ist Autor und preisgekrönter "Journalist", kürzlich erst 2005, als er von "The National Academy of Television Arts and Sciences (Akademie der Fernsehkünste und -wissenschaften) mit dem Emmy für sein Lebenswerk" ausgezeichnet und diente den üblichen besonderen Interessen jeden Abend zu bester Sendezeit.

Im Juni 2004 gewann er auch "den Eugen Katz-Preis für die ausgezeichnete Berichterstattung über Immigration vom Zentrum für Immigrations-Studien in seiner laufenden Serie "Broken Borders" (Brüchige Grenzen), worin die US-Politik gegenüber der illegalen Immigration untersucht wird". Kein Wunder, dass ihn der Schreiber dieses Artikels im August 2006 CNNs Vizepräsident für Rassismus nannte. Er ist auch ein bezahlter Lügner, der in Amerika Preise erhält.

Im Mai 2008 hat ein Bericht von Media Matters Action Network mit dem Titel "Fear & Loathing in Prime Time: Immigration Myths and Cable News" (Angst & Haß zu bester Sendezeit: Einwanderer Mythen und Kabelnachrichten) die undokumentierte Hassorgie von Dobbs, Bill O'Reilly und Glenn Beck und die Lupe genommen, von denen jeder behauptet:

* es gäbe eine angebliche Verbindung zwischen Latinos ohne Papiere und Verbrechen; in Wirklichkeit gibt es eindeutige Beweise, dass sie nicht häufiger das Gesetz brechen als amerikanische Bürger;
* wie sie soziale Dienste ausnutzen und keine Steuern bezahlen; in Wirklichkeit haben Einwanderer ohne Papiere keinen Anspruch auf Medicaid, Nahrungsmittelkarten, staatliche Kindergesundheitsfürsorge (SCHIP) und Wohltätigkeit; sie bezahlen Steuern für Einkommen, Gehalt, Besitz, Verkäufe und sonstiges und haben Anspruch auf öffentliche Erziehung; laut der National Academy of Sciences liefern Immigranten einen jährlichen Gewinn von bis zu 10 Mrd. $ für das Bruttosozialprodukt; laut dem Ökonomen James P. Smith von der Rand Corp. "beträgt der Nettogewinn durch diese Immigranten, die seit 1980 angekommen sind, 333 Mrd. $.
* einen "Reconquista" Mythos von einer sogenannten mexikanischen Verschwörung, den amerikanischen Südwesten zu übernehmen; und
* eine Epidemie von Wahlbetrug durch Latinos, was durch das ständige Trommelrühren von Dobbs Amerikas "Demokratie absolut in Gefahr bringe".

Er verbreitet auch den Mythos, dass Latinos ohne Papiere eine Zunahme von Lepra (oder Hansen-Krankheit) in den USA verursachten. In einem Bericht vom April 2005 zitierte die Korrespondentin Christine Romans die "medizinische Anwältin" Dr. Madeleine Cosman mit den Worten:

"Wir haben einige enorme Probleme mit schrecklichen Krankheiten, die durch illegale Fremde nach Amerika eingeschleppt werden, einschließlich Lepra ..." Romans fügte hinzu, laut Cosman, "es gäbe etwa 900 (US)Fälle von Lepra über 40 Jahre bis 2002. Und 7000 Fälle in den vergangenen 3 Jahren" (bis 2005).

Laut einem "60 Minuten" Bericht vom Mai 2007 schrieb das Nationale Hansen-Krankheits-Programm (NHDP), dass "7000 die Zahl an Leprafällen für die vergangenen 30 Jahre sei, nicht für die letzten drei, und dass niemand wisse, wieviele von diesen Fällen mit illegalen Immigranten zu tun haben". NHDP fügte hinzu, dass zwischen 2002 und 2005 (die von Cosman behauptete Zeit) nur 398 Fälle aufgetreten seien. Dazu antwortete Dobbs: "Wenn wir es berichtet haben, dann ist das eine Tatsache."

Das Southern Poverty Law Center (SPLC = Südliches Armutsrechtzentrum) wurde 1971 gegründet, und ist international bekannt für seinen Aktivismus gegen Hassgruppen und für seine errungenen rechtlichen Siege über weiße "Vorherrschaftler". Es stellt fest, dass Dobbs regelmäßig ungenaue rassistische Berichte verfasst und Anti-Immigranten-Hasspropagandisten vorstellt wie:

* Glenn Spencer, Chef der Anti-Immigration American Patrol, deren Webseite anti-mexikanisches Gift verspritze und die Idee, dass Mexiko eine geheime Übernahme des Südwesten plane;
* Joe McCutchen, Chef der Anti-Immigration Protect Arkansas Now Group, die von Dobbs "eine phantastische Gruppe von betroffenen und besorgten Amerikanern" genannt wird.
* Paul Streitz, Mitbegründer der Connecticut Citizens for Immigration Control, die einst Bürgermeister John DeStefano,Jr. Anklagten, dass er "New Haven in eine Bananenrepublik verwandle";
* Barbara Coe, Leiterin der California Coalition for Immigration Reform, die Mexikaner gewohnheitsmäßig "Wilde" nennt; und
* Chris Simcox, Mitbegründer von dem Minuteman Project und eine führende Anti-Immigrations-Figur.

SPLC erklärt, dass Dobbs "beharrlich die Anti-Immigrationsbewegung untersucht und unterstützt (und) keinesfalls auffällig negative Fakten über Anti-Immigrationsführer berichtet, die er gutgeheißen hat ..."

Stattdessen behauptet er fälschlicherweise, dass:

* "auf etwa ein Drittel der Gefängnisbevölkerung in diesem Lande wird nach Schätzungen von illegalen Fremden gestellt";
* Staaten werden "von kriminellen illegalen Fremden überflutet";
* und die US-Grenzen sind "ungeschützt", was "kriminellen illegalen Fremden es erlaubt, Polizei- Offiziere zu ermorden".

Allein 2007 wurde die Verbindung zwischen illegaler Immigration und Verbrechen bei 94 Gelegenheiten auf Lou Dobbs Tonight diskutiert, und weitere dutzend Male konzentrierte man sich auf "Armeen von Eindringlingen", Immigranten, die keine Steuern bezahlen, die sozialen Dienste anzapfen und unsere weiße angelsächsische Kultur bedrohen.

Die CNN Reporter Casey Wian, Bill Tucker, Kitty Pilgrim und andere präsentieren eine ständige Diät von subtilem und offenem Rassismus, um Zuschauer anzuregen, es zu glauben. Durch ständige Wiederholung wird der Mythos propagiert und laut Media Matters Action Report "wird (Dobbs) von dem gesamten Spektrum der Immigrationsgegner, den vernünftigen und den unvernünftigen bejubelt. Und das Ausmaß, in dem (er) als ein Verbündeter gesehen wird, zeigt zumindest, dass sie glauben, er helfe ihrer Sache", weil sie meinen, er sei ein populistischer Kreuzritter.

Doch laut einem Bericht vom New York Observer vom 30. Juli zeigen die neuen Nielson-Daten, dass Dobbs, nachdem er (am15. Juli) berichtet hatte, dass Barack Obamas Geburtszeugnis falsch sei (ein offensichtlicher Trick, um die Einschaltquoten zu erhöhen), seine Zuschauerzahlen signifikant gesunken seien - 15 Prozent insgesamt und 27 Prozent in der Alterskategorie 25-54 Jahre.

Fox News Channel (FNC)

Als er 1996 sein Debüt gab, sagte einer der Gäste auf Sendung:

"Dieser Kanal wurde gegründet, (weil) mit den Nachrichtenmedien irgendetwas nicht stimmte … irgendwo fand die Einseitigkeit Eingang in die Berichterstattung … Fox … verpflichtet sich, fair und ausgewogen zu sein und Geschichten zu bringen, die jeder bringt - und … Geschichten … die Sie nur auf Fox sehen werden".

Im ersten Quartal von 2009 hatte Fox die zweithöchste Einschaltrate von Zuschauern in der besten Sendezeit. CNN stand an 17. Stelle und MSNBC an 24. Der O'Reilly Faktor war #1 für Kabelnachrichten in 100 aufeinanderfolgenden Monaten und gewann 27 Prozent mehr Zuschauer jahrein jahraus. Glenn Beck gewann 90 Prozent im vergangenen Jahr. Insgesamt hatte FNC an der gesamten Zuhörerschaft mehr als CNN und MSNBC zusammen zur Primetime.

Fairness & Accuracy in Reporting (FAIR) schrieb, "der Special Report, mit unverkennbarer Fox Signatur, mit Brit Hume (jetzt mit Bret Baier) wurde ursprünglich als einstündiges update zum Clinton Sex Skandal 1998 geschaffen". Im vergangenen Jahr gewann er 39 Prozent mehr Zuschauer.

Was die Genauigkeit und "fair und ausgewogen" angeht, so nannte FAIR (im Sommer 2001) den FNC Sender "in Bezug auf die Nachrichten den einseitigsten Sender", doch laut Murdoch im März 2001:

"Ich fordere jedermann heraus, mir ein einziges Beispiel von Einseitigkeit im Fox News Channel zu zeigen."

In Seth Ackermans (FAIR) Artikel und anderen wird die eklatante Manipulation des FNC bewiesen. Zum Beispiel ist Bret Baiers "Political Grapevine" (Politischer Weinstock) eine rechte "Absteige" für "Serien von klatschsüchtigem Zeug, zusammengelesen aus anderen rechten" Quellen. Diese Berichte sind offenbar einseitige Propaganda gegen "liberale Medien-Einseitigkeit", Progressive, Umweltschützer, Kriegsgegner, Bürgerrechtsgruppen und andere links von deren Ansichten.

Laut FAIR sind die Kommentare in politischen Programmen wie The O'Reilly Factor, die Sean Hannity Show und The Beltway Boys derart schief, dass es ist, als würde man "ein Harlem Globetrotters Spiel (anschauen und wissen) welche Seite der Gewinner ist".

FNCs Bill O'Reilly

Seine offizielle Biographie nennt The O'Reilly Factor "eine einzigartige Mischung von Nachrichtenanalysen und scharfer investigativer Berichterstattung, die an jedem Wochenende in "Die verbotene Zone" eindringt. Er hat auch eine Radioshow (die weithin verteilt wird), schreibt wöchentlich ein Kolumne, die an 300 Zeitungen weitergereicht wird und hat mehrere Bücher veröffentlicht, die laut Journalistin Janet Maslin von der New Zork Times "entweder mit einem Mitarbeiter verfasst wurden oder er (O'Reilly) wurde mit der Gabe eines Ghostwriters geboren, alle Seiten mit Plattitüden zu füllen". Aus gutem Grunde nannte ihn Maslin "eins der umstrittensten menschlichen Wesen in der Welt."

FAIR schrieb, dass O'Reilly nach 9/11 vorschlug, eine Liste von moslemischen Ländern anzugreifen, "wenn sie sich nicht der USA fügen - angefangen mit Afghanistan".

Auf Sendung sagte er:

"Die USA sollten Afghanistans Infrastruktur zu Staub zerbomben - die Flugplätze, die Kraftwerke, die Wasseraufbereitungsanlagen und die Straßen … Wenn sie nicht gegen dieses primitive Land vorgehen, werden sie zugrunde gehen, Punkt."

Der Irak müsse auch zerstört werden, sagte er, und "die Bevölkerung muss noch eine zweite Runde intensiven Schmerzes durchmachen". Was Libyen angeht, "nichts hineinlassen, nichts herauslassen, lasst sie Sand fressen."

FAIR nannte seine Neigung, moslemische Länder anzugreifen, "eine O'Reilly-Handelsmarke", und "seine Verachtung für moslemische Zivilisten entspricht seinen antimoslemischen Gefühlen, denen er häufig Ausdruck verleiht sowohl in seiner weit verbreiteten Radioshow als auch dem Radio Factor", wodurch er 3.5 Millionen Hörer erreicht, was die erste Stelle in den FNC-shows ist.

In einigen seiner hasserfüllten Kommentare heißt es:

… manche Gebiete von London "sind vollgepackt mit Moslemgemeinden, die diese Art von Verachtung für die westliche Gesellschaft hervorbringen. Warum lassen sie die nur ins Land";

"Wir befinden uns im Krieg mit moslemischen Fanatikern. Alle jungen Moslems sollten also Gegenstand (spezieller) Untersuchung sein, (wobei er sagte, dass dies nicht rassistisch sei, sondern) "einfach kriminales Profiling";

"die unattraktivsten Frauen gibt es wahrscheinlich in moslemischen Ländern";

und

im Irak schob er das Morden auf den Islam: "Sie sind alle Moslem, und sie tun, was sie tun. Sie töten einander. Und sie töten Amerikaner."

O'Reilly ist genauso rassistisch gegenüber Latino-Immigranten mit häufigen Kommentaren wie:

"Die extremen Elemente in diesem Land wollen offene Grenzen haben, pauschale Amnestie und die Erlaubnis für fremde Nationalitäten, die illegal hereingekommen sind und ganz allgemein die Demographie in den USA verändern wollen, damit die politische Macht von den Linken ausgeübt werden kann. Das ist das Ende vom Lied." Er ist auch der Meinung, dass "die Arbeitskosten für niedrig ausgebildete Immigranten den amerikanischen Steuerzahler heute 19 000 $ (Subventionen) für diese Leute kostet, die unsere Krankenhäuser (und) Erziehungssysteme benutzen … das sind absolut solide Statistiken", aber O'Reilly sagte nicht woher.

Sie sind offensichtlich falsch und sind vielleicht vom Mai 2007 aus einem Papier von der Robert Rector/Christine Kim (rechter Think Tank) Heritage Foundation mit dem Titel "The Fiscal Cost of Low-Skill Immigrants to State and Local Taxpayers"(Die Steuerkosten für niedrig ausgebildete Immigranten für Staat und Kommunen).

O'Reilly verbreitet täglich Fehlinformationen, Anspielungen und hasserfüllte Propaganda an Millionen von Gläubigen. Wie die anderen oben Genannten, ist er ein bezahlter Lügner, der einfach liefert, was heute Mainstream-Journalismus genannt wird. Deshalb ist ein so großer Teil des Publikums falsch informiert und der Grund, weshalb mehr Hassgruppen denn je auftauchen.

Laut dem Southern Poverty Law Center (SPLC) waren es 2008 schon 926 Gruppen, von 602 im Jahre 2000, die "von der nationalen Immigrationsdebatte beseelt sind". Seit Obama im Amt ist, werden sie auch von ihrem Hass auf einen schwarzen Präsidenten getrieben, verschlimmert durch die wachsende ökonomische Krise, was leicht und nicht belegt auf den nicht-weißen Staatschef geschoben werden kann.

Diese Gruppen sind ideologisch boshaft und außerordentlich gefährlich, wenn sie von rassistischen rechten Medien-Kommentatoren motiviert werden und erreichen weit größere Zuhörerscharen und übertönen mehr vernünftigere Stimmen. Dies ist ein weiterer Beweis für den sozialen Zerfall und das dringende Bedürfnis für Veränderung.

Die rechte Medienattacke gegen ACORN

ACORN (Association of Community Organizations for Reform Now =Vereinigung von kommunalen Organisationen für Reformen Jetzt) wurde 1970 gegründet und "ist die größte kommunale Graswurzelorganisation von Leuten mit niedrigem und mittlerem Einkommen mit über 400.000 Familienmitgliedern, die in mehr als 1.200 Nachbarschaftsgruppen in über 75 Städten im ganzen Land organisiert sind".

Als die wichtigste kommunale Organisationsgruppe im Lande fordert sie ein Existenzminimum, widersetzt sich Wucherdarlehen und Zwangsvollstreckungen, unterstützt erschwingliche Wohnungen, bessere öffentliche Schulen, Wohlfahrtsreformen, Stimmrechte, den Wiederaufbau von New Orleans und andere soziale und ökonomische Gerechtigkeitsthemen.

Als Ergebnis haben vor vielen Monaten Rechtsextremisten versucht, ihre Erfolge online und durch die Medien in Misskredit zu bringen. Angeführt von Fox News Lou Dobbs und anderen beschuldigten sie ACORN finanzieller Korruption, massiven Wahlbetrugs und anderer Fehltritte, die hauptsächlich fabriziert wurden, um die Glaubwürdigkeit der Gruppe, ihre Unterstützungsgelder zu zerstören und die Organisationsanstrengungen anderer Kommunen zu schädigen. Doch verglichen mit dem korporativen Betrug und Missbrauchskandalen sind die gelegentlichen Fehltritte gering und unbedeutend und verdienen keine aufhetzenden Medienschlagzeilen.

Nichtsdestoweniger haben kürzliche Nachrichtenstories falsche Anklagen erhoben, dass ACORN mit Prostitution im ganzen Lande zu tun habe. Die sogenannten Beweise kamen von zwei rechten Filmemachern (Hannah Giles und James O'Keefe), die als Prostituierte und Zuhälter posierten, was praktischerweise mit Video aufgenommen und gesendet wurde. Natürlich zur besten Sendezeit von Fox News Lou Dobbs und von anderen zu später Stunde.

Am 14. September berichtete Dobbs von einem "weiteren Zuhälter- und Prostituierten Skandal in der linken Aktivisten-Organisation ACORN. Zum dritten Male wurden ACORN-Mitarbeiter der linken Interessenvertretung von einer versteckten Kamera erwischt, wie sie das Gesetz brechen. Jetzt werden die Rufe vom Kongress nach Untersuchungen und Streichung der Gelder lauter".

Laut Bill O'Reilly von Fox News: "Mit mehr als 30 strafrechtlichen ‚Verurteilungen' im Gepäck kann dieser Organisation nicht getraut werden." Ohne jeden glaubwürdigen Beweis außer der FNC-Anklage von "einem kriminell operierenden Unternehmen", einschließlich Prostitution, Betreibung eines Prostituierten-Rings, Transports von Frauen und Kindern nach Amerika für unmoralische Zwecke und Schädigung des Wohlergehens von Minderjährigen.

Mehr Beweise für verwerfliche Andeutungen, Verdrehungen, Betrug und Falschinformationen durch die bezahlten Lügner der großen Medien.

Der Artikel erschien im Original unter dem Titel "Paid Lying: What Passes For Major Media Journalism " am 9. November 2009 bei countercurrents.org.


Der Autor:

Stephen Lendman ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre for Research on Globalization. Er lebt in Chicago und ist unter folgender Email-Adresse erreichbar: lendmanstephen@sbcglobal.net Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

Er hat auch einen Blog unter sjlendman.blogspot.com

Quelle Hintergrund.de

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